Wie gewonnen so zerronnen – Geld sparen im Alltag

Das altbekannte Leid: Der Monat ist noch nicht zu Ende, das Konto jedoch leer. Für die Tage bis zum nächsten Gehaltseingang heißt es dann in der Konsequenz: verzichten und kürzertreten. Die gute Nachricht hier – das muss nicht so sein. Beachtet man einige Dinge, lässt sich der eine oder andere Euro sparen – ganz ohne sich bewusst einschränken zu müssen.

In kleinen Schritten zum Vermögen: Sparpläne

Nicht jeder kann auf einen Schlag eine große Summe zur Seite legen. Doch auch der stete Tropfen höhlt den Stein: Wer regelmäßig jeden Monat eine kleine Summe spart, kann über einen längeren Zeitraum einen beachtlichen Betrag anhäufen – der dann wiederum in eine größere Investition münden kann.

Welche Form des Sparens es letztlich sein soll, entscheidet die persönliche Präferenz. Grundsätzlich hat der Sparer die Wahl zwischen verzinsten Sparplänen und dem Fondsparen.

Festverzinste Sparpläne

Bei dieser Sparform zahlt der Sparer monatlich einen Mindestbetrag von 25 oder 30 Euro auf ein separates Sparkonto ein – eine Summe, die meist auch Geringverdiener entbehren können.

Besonders attraktiv ist dabei der Zinseszinseffekt. Das heißt, dass die Zinsen, die auf ein Sparguthaben anfallen, erneut in Zinsen ausgeschüttet werden. Wenngleich der Effekt zu Beginn kaum ins Gewicht fällt, steigt dessen Attraktivität im Lauf der Jahre deutlich an.

Banksparpläne bieten eine hohe Sicherheit

Aufgrund der Geldanlage bei einem Kreditinstitut ist das angelegte Geld sicher, da es wie Tages- und Festgeld durch die Einlagensicherung geschützt ist. Gerät die Bank in die Zahlungsunfähigkeit, springt der Staat ein und erstattet den Sparern das Geld zurück.

Ein zweiter Faktor bringt Planungssicherheit: Die Zinserträge des Sparplans sind über die komplette Laufzeit hinweg bekannt. Oft vereinbart das Institut mit dem Sparer Staffelsätze, nach denen die Zinssätze im Lauf der Zeit ansteigen.

Als nachteilig hingegen erweisen sich die Banksparpläne aufgrund der relativ geringen Renditen. Vor allem in der aktuellen Niedrigzinsphase lohnen sich die Sparpläne kaum, berücksichtigt man die Inflationsrate im Vergleich zu den Zinssätzen.

Fondssparen

Verglichen mit Banksparplänen locken beim Fondssparen höhere Renditen. Die gibt es natürlich nicht geschenkt, so ist nämlich das Risiko auch ungleich höher. Allerdings lässt sich dieses minimieren, indem die Anlage breit gestreut und mittel- oder langfristig angelegt ist.

Der langfristige Zeithorizont verhindert, dass Sparer bei kurzfristigen Kursschwankungen überstürzt aus dem Sparplan aussteigen und ihre Einlage mit hohen Verlusten abziehen. Schließlich hat die Erfahrung der Vergangenheit gezeigt, dass sich die Kurse immer wieder erholen.

Eng gefasste Fonds investieren beispielsweise ausschließlich in Unternehmen der Solarbranche, was zu erheblichen Kursschwankungen führen kann. Breiter aufgestellte Fonds haben z. B. Unternehmen verschiedener Branchen aus unterschiedlichen Staaten in ihrem Portfolio – das Risiko von Kursschwankungen sinkt dadurch.

Riester-Sparpläne

Das Riester-Sparen erfolgt entweder in Form eines Bank-Sparplans oder als Fondssparen. Da es sich hierbei explizit um ein Produkt der Altersvorsorge handelt, die staatlich gefördert ist, müssen die Anbieter einerseits die Sparbeträge samt einer Mindestsumme von Zuschüssen garantieren, d. h., die Gefahr von Verlusten ist hier nicht vorhanden. Andererseits können sie so nicht die kompletten Anlagen in Aktien investieren, was die Renditen verringert.

ETFs und aktiv gemanagte Fonds

Bei der Investition in Fonds hat man die Wahl zwischen aktiv gemanagten Fonds, bei denen ein Fondsmanager manuell über die Zusammensetzung des Fonds entscheidet, und sogenannten ETFs (Exchange Traded Funds), bei denen sich der Fonds automatisch aus der Gewichtung der darin enthaltenen Aktien generiert. Da hier kein Manager entlohnt werden muss, sind die Gebühren geringer, hinsichtlich der Renditen gibt es allerdings kaum Unterschiede.

Weitere Sparmöglichkeiten

Auch ohne regelmäßige Sparpläne lohnt es sich, Geld für Notfälle auf die Seite zu legen. Dazu ist nicht zwingend ein Sparplan erforderlich – es reicht auch ein separates Tagesgeldkonto. Auf dieses kann man zu Beginn des Monats eine Summe X überweisen.

Dann ist der Betrag wie eine regelmäßige Ausgabe mit einer gezielten Verwendung, um die man sich nicht weiter kümmern muss. Das Geld ist aus den Augen und damit aus dem Sinn. Die Wahrscheinlichkeit, es unbedacht auszugeben, sinkt so gleichzeitig.

Damit das Verfahren auch wirklich langfristig funktioniert, hat sich ein Dauerauftrag, der kurz nach Gehaltseingang abgebucht wird, als beste Lösung erwiesen. Das reduziert das Risiko persönlicher Ausreden, warum eine Überweisung gerade nicht stattfinden kann, und senkt gleichzeitig die Gefahr, dass am Monatsende nichts mehr da ist, was man sparen könnte.

Bankkonto

Nicht immer ist das Girokonto kostenlos. Einige Banken verlangen monatliche Gebühren für die Kontoführung, einzelne Transaktionen fallen zusätzlich ins Gewicht. Ein Kontowechsel ist dabei relativ einfach zu vollziehen, meist ist der Abschluss online möglich. Die Verifizierung läuft anschließend ganz einfach per PostIdent-Verfahren.

Wer mit seinem Girokonto dauerhaft im Minus ist, kann wohl ein Lied von der Höhe der Überziehungszinsen singen. Diese schlagen schnell merklich zu Buche und belasten den Haushalt zusätzlich. Gleicht das Gehalt den Disporahmen also nur soweit aus, dass am Monatsanfang eine Null erscheint, ist ein Rahmenkredit eventuell die bessere Alternative, da hier geringere Zinssätze anfallen.

Grundsätzlich ist es jedoch immer am günstigsten, wenn für die Lebenshaltung gar keine Kredite notwendig sind. Sicher kann es passieren, dass die Waschmaschine kaputtgeht und gerade keine Rücklagen für eine Neuanschaffung vorhanden sind. Allgemein gilt jedoch: Finger weg von Konsumkrediten, die man sich nicht leisten kann.

Ausgaben bei der Steuer geltend machen

Viele Arbeitnehmer verzichten aus Bequemlichkeit auf die Abgabe einer Steuererklärung – und verschenken damit bares Geld. Denn meist können so viele Ausgaben steuerlich geltend gemacht werden, dass man am Ende des Jahres die angesetzten Pauschalbeträge übersteigt – und damit einen Teil der bezahlten Steuern rückerstattet bekommt.

Bei Selbstständigen lohnt es sich noch mehr, alle Ausgaben zu sammeln. Diese senken den Gewinn auf der Einnahmenseite und reduzieren damit die Steuerlast. Ein findiger Steuerberater weiß sicherlich Rat, wenn man selbst schon am Verzweifeln ist.

Energie sparen

Es klingt banal, doch summieren sich die Kosten für den Energiebedarf im Haushalt bei einer vierköpfigen Familie jährlich schnell auf mehrere Hundert Euro. Reduzieren kann man die Energiekosten zum einen durch den regelmäßigen Vergleich der Anbieter – meist betrifft dies vor allem den Strom- und gelegentlich auch den Gasanbieter.

Daneben besteht ein erhebliches Einsparpotenzial beim Verbrauch – und wer weniger verbraucht, zahlt letztlich auch weniger. Maßnahmen in der Wohnung sind dabei beispielsweise:

  • Das Licht nur in Räumen anschalten, in denen man sich aktuell aufhält.
  • Glühbirnen durch energiesparende LED-Lampen ersetzen.
  • Alte Haushaltsgeräte mit einem hohen Strom- oder Wasserverbrauch durch Geräte ersetzen, die aktuellen Energiestandards entsprechen.
  • Die Heizung tagsüber bei Abwesenheit ausschalten. Automatische Heizkörperregler können dafür sorgen, dass sich die Heizung rechtzeitig vor der Rückkehr wieder einschaltet und es wohlig warm ist.
  • Grundsätzlich nur die Räume heizen, die auch genutzt werden.
  • Die Grundtemperatur gegebenenfalls etwas reduzieren. Wer im Winter nicht im T-Shirt in der Wohnung umherlaufen muss, spart bares Geld.
  • Auf Stand-by verzichten. Geräte verbrauchen auch dann Strom. Mehrfachsteckdosen mit Ein- und Ausschaltern ermöglichen das komplette Ausschalten mehrerer Verbraucher gleichzeitig.
  • Mit einem Messgerät lässt sich der Stromverbrauch einzelner Geräte messen. Das Ausleihen beim Energieversorger ist oft kostenlos. So bekommt man einen guten Überblick, was im Haushalt Geld kostet.
  • Duschen statt baden.
  • Nudelwasser mit dem Wasserkocher erhitzen. Dieser verbraucht weniger Energie als der Herd benötigt, um das Wasser zum Kochen zu bringen.
  • Gefrierschrank regelmäßig abtauen. Ein vereistes Gefrierfach verbraucht wesentlich mehr Strom.

Die meisten dieser Verhaltensweisen sind nicht mehr als Gewohnheit und lassen sich in kurzer Zeit ändern – was sich schnell in bares Geld niederschlägt.

Bar zahlen

Um tatsächlich einen Überblick darüber zu behalten, was an Geld wirklich verfügbar ist, ist es ratsam, einen großen Fehler zu vermeiden – immer per Girokarte zu zahlen. Schnell gerät der Kontostand aus dem Blick und die EC-Zahlung wird zum Glücksspiel, da man nicht weiß, ob das Konto noch gedeckt ist. Um das eigene Budget besser im Griff zu haben, ist es sinnvoll, einen bestimmten Geldbetrag am Automaten abzuheben und seine Ausgaben ausschließlich bar zu tätigen.

Ausgaben überprüfen

Nur wer seine Ausgaben kennt, kann sein Sparpotenzial ermitteln. Für den Alltag hilft ein einfacher Notizzettel oder eine Excel-Tabelle, um jeden einzelnen Ausgabeposten schwarz auf weiß zu notieren. Der Effekt: Ausgaben rücken klarer ins Bewusstsein und lassen sich hinsichtlich ihres Nutzens eher überdenken. Meist reicht es aus, das Haushaltsbuch konsequent einige Monate zu führen, um zu wissen, wie viel Geld wohin geht. Dazu gehören:

  • monatliche Miete und Nebenkosten wie Strom, Wasser und Gas,
  • Versicherungen,
  • Altersvorsorge,
  • Kosten für Mobiltelefon, Internet,
  • Hygieneartikel und andere Haushaltsprodukte,
  • Medikamente und andere Ausgaben für die Gesundheit,
  • Lebensmittel im Supermarkt,
  • Ausgaben für Speisen und Getränke in Gastronomiebetrieben,
  • Freizeitausgaben,
  • Beförderungskosten, z. B. für das eigene Autos oder den ÖPNV,
  • Taxifahrten,
  • Kleidung und Schuhe,
  • GEZ-Gebühren,
  • Geschenke, Urlaub und andere unregelmäßigen Ausgaben.

Zum zweiten lohnt es sich, in regelmäßigen Abständen einen Ausgaben-Check vorzunehmen: Wird das Fitnessstudio noch genutzt oder kann man das Abo kündigen? Gibt es möglicherweise einen Versicherungsanbieter, der viel günstiger ist? Ist der Handyvertrag noch zeitgemäß oder fährt man mit einer Prepaid-Karte eventuell günstiger?

Preise vergleichen

Wer nicht gleich zum erstbesten Produkt greift, sondern vor dem Kauf Preise vergleicht, kann teilweise beachtliche Summen sparen. Das gilt beim Onlinekauf ebenso wie im Supermarkt, für Unterhaltungselektronik ebenso wie für Dinge des täglichen Bedarfs. Vor allem bei Lebensmitteln lohnt es sich unter Umständen, Sonderangebote zu nutzen und/oder Großpackungen zu kaufen. Letzteres allerdings nur dann, wenn diese auch verbraucht werden. Landen Einkäufe im Müll, ist der Spareffekt verloren.

Fazit

Es ist gar nicht so schwer, im Alltag Geld einzusparen. Es gilt dabei vor allem, die eigenen Ausgaben im Blick zu haben und regelmäßig zu überprüfen. Dazu ist es nicht einmal notwendig, sich einzuschränken und auf Dinge zu verzichten.

Auf der anderen Seite lohnt es sich, regelmäßig auch kleine Beträge auf die Seite zu legen. Mit der Zeit kommt so eine ansehnliche Summe zusammen – für den Urlaub, das Traumhaus oder einfach als Notgroschen für ungeplante Anschaffungen.

 

© Andriy Popov/123rf.com

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Einkommenstabelle 3500 Euro Kredit ohne Schufa
Unterhaltsberechtigte Personen Mindestnettoeinkommen
0 1.150 Euro
1 1.600 Euro
2 1.850 Euro
3 2.150 Euro
4 2.500 Euro
5 3.100 Euro

Arbeitsverhältnis besteht seit mindestens 12 Monaten

Einkommenstabelle 5.000 Euro Kredit ohne Schufa
Unterhaltsberechtigte Personen Mindestnettoeinkommen
0 1.600 Euro
1 1.900 Euro
2 2.250 Euro
3 2.600 Euro
4 3.200 Euro

Arbeitsverhältnis besteht seit mindestens 36 Monaten

Einkommenstabelle 7.500 Euro Kredit ohne Schufa
Unterhaltsberechtigte Personen Mindestnettoeinkommen
0 1.800 Euro
1 2.100 Euro
2 2.500 Euro
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