Bonität verbessern
Planen Sie gerade, einen Kredit aufzunehmen? Jetzt möchten Sie Ihre Bonität verbessern? Einfach richtig mit Ihrem Antrag glänzen? Keine Frage, ein guter und zugleich sinnvoller Plan.
Schließlich bestimmt die Bonitätsprüfung der Bank, ob Sie Kredit erhalten. Außerdem, zu welchen Konditionen. Ihre Möglichkeiten, die eigene Bonität für Kreditwünsche aufzuwerten, stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor.
Bonität verbessern – Ausflug in die Vergangenheit
Die Vergabe von Krediten, die ist älter als jedes Währungssystem. Der Begriff Kredit stammt aus der lateinischen Sprache. Abgeleitet ist er von “credere”. Es bedeutet zu Deutsch nichts anderes als “Glauben” oder “auf Treu und Glauben”. An ein Versprechen (Zahlungsversprechen) zu glauben, fällt Gläubigern nicht immer leicht. Es sein denn, ein vortrefflicher Ruf eilt dem Schuldner voraus.
Mit “bonitas” bezeichnete die lateinische Sprache die Vortrefflichkeit. Womit sich die Abhängigkeit von Kredit und Bonität schon von je her nachweist. Kredit erhält nur, wer eine ausreichend gute Bonität nachweist. Das galt bei den alten Griechen und Römern ebenso, wie heute. Die persönliche Bonität zu verbessern, ist somit von je her der Wunsch jedes Menschen, der sich um Kredit bewirbt.
Evolution der Bonitätsbewertung
Im Unterschied zur Antike bewerten Kreditgeber die Bonität heute nicht, nach dem “Hörensagen”. Nicht der beeindruckende “Auftritt” des Antragstellers beim Gläubiger zählt. Sondern wissenschaftliche Erfahrungswerte.
Die sind nicht selten das Ergebnis einer Formel. Genannt Scoring. Immer geringer hingegen wirkt sich der Einfluss der Intuition des “Entscheiders” aus. Sachbearbeiter der Banken wurden in der letzten Dekade als Entscheider durch den Computer ersetzt.
Gleichzeitig mit der Technisierung bieten sich neue Wege, um die Bonität zu verbessern. Systematische, die über einen langen Zeitraum vorbereitet sind, sowie einige wenige Abkürzungen.
Bonitätsbewertung – Pfeiler der Kreditwürdigkeit
Bevor es daran geht, die Bonität zu verbessern, stellt sich die Frage nach den Pfeilern der Bonitätsbewertung. Für modernen Kredit sind es drei Pfeiler der Kreditsicherung. Erstens der Score. Abgefragt in der Regel bei der Schufa. (Größte Auskunftei in Deutschland). Außerdem das sichere Einkommen, vorzugsweise aus abhängiger Beschäftigung. Nachgewiesen beispielsweise über die Gehaltsabrechnung.
Der dritte Pfeiler bezieht sich auf die tatsächliche Zahlungsfähigkeit. Raten zu zahlen ist nur von Einkommen möglich, dass tatsächlich ungenutzt zur Verfügung steht. Welche Ratenzahlung dem Einkommen und den regelmäßigen Ausgaben angemessen ist, zeigt die Haushalts-Überschuss-Rechnung. Nur, wenn alle drei Komponenten zumindest den Vorgaben entsprechen, wird Kredit bewilligt.
Schon zum Schutz des Kapitals vor Verlust, wird nur sicherer Kredit gewährt. Willkürlich Kredit zu bewilligen, das heißt, ohne angemessene Bonitätsprüfung, ist Banken übrigens sogar gesetzlich verboten.
Ansatzpunkte zur Bonitätsverbesserung
Nachdem die Pfeiler der Bonitätsprüfung feststehen, steht es jedem frei, die eigene Bonität zu verbessern. Ganz so einfach klappt das Vorhaben, für den Kredit mit bester Bonität zu glänzen, natürlich nicht. Die Bonität zu verbessern, beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Dazu sind einige wenige Unterlagen notwendig. Außerdem ein einfacher Antrag bei der Schufa.
Benötigt werden:
- Die Schufa – Selbstauskunft
- Einkommensnachweise (Lohnabrechnungen)
- Kontoauszüge des Prüfungszeitraums
- Langfristige Zahlungsverpflichtungen
Es sind im Grunde genommen die gleichen Unterlagen, die später ebenfalls die Bank zur Bonitätsbewertung heranziehen wird. Die Schufa bietet jedem Bürger ein Mal im Jahr kostenfrei den Zugang zu den gespeicherten Daten. Ein einfacher Antrag genügt daher, um die professionelle Bonitätsbewertung genauer zu studieren. Die Schufa liefert so “frei Haus” alle gespeicherten Informationen ihrer Bonitätsauskunft.
Was lässt sich ablesen – was nicht?
Von etwa 91 Prozent aller Bundesbürger besitzt die Schufa keine negativen Einträge. Trotzdem ist der Score nicht bei allen gleich gut. An dieser Stelle wird es kompliziert. Ohne Speicherungen gibt es keinen Ansatzpunkt, um die Bonität zu verbessern. Welche Faktoren zu dem unpassenden Score führen, muss die Schufa nicht verraten. Bekannt ist, dass beispielsweise der Wechsel des Girokontos Spuren hinterlässt.
Ob gewechselt wurde, weil die Bank die Gebührenschraube anzog oder weil es vom Kontoinhaber verschuldete Problem gab, interessiert nicht. Kontowechsel bedeutet immer einen Bonitätsverlust. Ebenso mehrere Girokonten parallel zu betreiben oder häufiger umzuziehen. Etwa 140 bekannte und unbekannte Faktoren wirken auf den Sore ein.
Bonität verbessern – Score aufwerten
Nicht in allen Fällen muss sich der Bürger mit der Bewertung der Schufa zufrieden geben. Die Bonität “auf Antrag” zu verbessern ist dann leicht möglich, wenn falsche Speicherungen vorhanden sind. Beispielsweise ein laufender Kredit ist eingetragen, der gar nicht oder nicht mehr existiert. Ebenso in Fällen, bei denen jemandem ein schlechtes Zahlungsverhalten “angedichtet” wird.
Anders ausgedrückt für Einträge, die nicht der Wahrheit entsprechen. Beispielsweise durch Verwechslungen bei Namensgleichheit oder falsche Rückmeldungen durch Vertragspartner der Schufa. Falsche Rückmeldung sind übrigens, soweit nachvollziehbar, der Hauptgrund für unzutreffende negative Einträge. Aber, in solchen Fällen ist es ganz einfach, die Bonität zu verbessern.
Mit anderen Worten, den guten Ruf wieder herzustellen. Einfach nur die Löschung beantragen und ggf. Nachweise einreichen.
Keine vorzeitige Löschung möglich – warum?
Die Schufa ist eine Schutzgemeinschaft. In ihrer Funktion als Auskunftei soll sie Kreditgeber vor “faulen Krediten”, somit Geldverlust, bewahren. Darum speichert sie schließlich die Daten. Gegen den Willen der Gemeinschaft handelt sie nicht. Jeder Bürger hat im Grunde genommen sogar dazu durch Unterschrift sein Einverständnis erklärt. Schließlich steht die Schufaklausel in praktisch allen langfristigen Verträgen.
Ist jetzt etwas Negatives gespeichert, dann leidet die persönliche Bonität – somit die persönliche Kreditwürdigkeit bei allen Banken. Aber, zu Recht. Daher ist es natürlich nicht möglich, die Bonität zu verbessern, indem berechtigte Einträge gelöscht würden. Sie verschwinden durch Zeitablauf. Je nach “Eintragsart” und “Qualität” gelten unterschiedliche Löschfristen zur automatischen Löschung.
Auch durch Zahlung lässt sich der “beeinträchtigte gute Ruf” nicht sofort wieder herstellen. Die Zahlung einer “varkanten” Schuld wird nur mit Erledigungsvermerk entkräftet. Erkennbar bleibt der “Fauxpas” bis zur Erreichung der automatischen Löschfrist.
Einkommenssicherheit – Basis guter Bonität
Den Grundstein für eine zukünftig gute Bonitätsprognose legen Menschen sehr früh. Es ist die Berufswahl, die hohen Einfluss auf die spätere Bonität zur Kreditvergabe nimmt. Systematisch – gleich von Anfang an – Kreditwürdigkeit aufzubauen ist leichter, als später die Bonität zu verbessern. Es beginnt mit der Berufswahl. Im Grunde genommen legt der Arbeitgeber das zusätzliche “Pfund” in die Waagschale.
Er ist ein sicherer und pünktlicher Zahler. Seine Mitarbeiter schützt er bis ans Ende des Lebens. Die Rede ist von Vater Staat. Den anerkannt besten Ruf, als sicherste Kreditnehmer aller Vergleichsgruppen, den genießen Beamte. Lebzeitbeamten bewilligen Banken Kreditzinsen, von denen “Normalbürger” nur träumen können. Überdies sind sogar hohe unbesicherte Darlehen für Lebzeitbeamte selten ein Problem.
Dicht gefolgt im “Ranking”, obgleich mit deutlichem Abstand, Angestellte der öffentlichen Hand. Erst dann kommen Arbeitnehmer aus der privaten Wirtschaft und andere Berufszweige.
Kurzfristige Auswege – Einkommensicherheit steigern
Ganz kurzfristige Wege zur besseren Bonität durch Arbeitsplatzsicherheit gibt es leider nicht. Immer ist die Verbesserung der Bonität mit etwas Zeitaufwand verbunden.
Dazu ein Beispiel:
Nicht selten bieten sich für den Jobeinstieg nur “unsichere” Arbeitsplätze. Leih- und Zeitarbeit steigt in jedem Jahr an. Sich als Leiharbeiter weiterhin um eine Festanstellung im Stammpersonal zu bemühen, wäre aber ein denkbarer Schritt. Im ersten Moment reduziert sich dadurch sogar die Bonität. Jobwechsel und die Probezeit lösen den “Neustart” aus.
Aber, mittelfristig steigt sie deutlich über das Niveau eines langjährig beschäftigten Leiharbeiters hinaus. Das Gleiche gilt im übertragenen Sinn für den Jobwechsel von der privaten Wirtschaft zur öffentlichen Hand. Oder für die Rückkehr aus der Selbstständigkeit ins Berufsleben eines Arbeitnehmers. Der Quereinstieg in eine andere Berufslaufbahn ist fast während des gesamten Arbeitslebens möglich.
Bonität verbessern – Einkommen steigern
Neben der Einkommensicherheit bietet natürlich ebenso die Einkommenshöhe Chancen, die Bonität zu steigern. Ok, “he Boss, ich brauch mehr Geld”, führt leider eher selten zum Erfolg. Aber, die Richtung passt Grunde genommen schon. Denn, die Einkommenshöhe steigert die finanzielle Leistungskraft. Je höher das verfügbare Einkommen ausfällt, umso wahrscheinlicher kann sich der Kreditnehmer seine Raten leisten.
Entscheidend dabei ist außerdem die Pfändbarkeit. Kreditinstitute müssen immer mit Zahlungsschwierigkeiten rechnen. Um Forderungen zwangsweise einzutreiben, bietet die Lohnpfändung den einfachsten Weg. Aber, nur ein Teil des Nettoeinkommens ist pfändbar. (Einzelheiten? – Pfändungstabelle nach § 850c einsehen). Höheres Einkommen verbessert die Bonität.
Gilt übrigens ebenso im Bezug auf den Haushaltsüberschuss.
Tipp – Bonität durch mehr Einkommen verbessern
Nicht nur das Einkommen aus dem Vollzeitjob kann in die Bonitätsbewertung einfließen. Ebenso anerkannt kann Einkommen aus “Nebenjobs” sein. Allerdings auch nur, wenn kein “Schwarzgeld” gezahlt wird.
Außerdem muss der Nebenjob schon über einen längeren Zeitraum bestehen. Zusätzliches Einkommen aus nebenberuflicher Selbstständigkeit wäre ebenfalls denkbar. Aber, es wird übrigens oft nicht oder nur zögerlich zur Bonitätssteigerung anerkannt.
Grund:
Die Gefahr, dass das Gewerbe eventuell einmal nicht läuft. Unerwartet, aber nicht selten fällt das Zusatzeinkommen weg. Im schlimmsten Fall: statt Einkommen zu erzielen, entstehen Verluste.
Haushaltsüberschuss – Bonität steigern
Den Haushaltsüberschuss zu errechnen ist kein bürokratisches Monster. Lediglich regelmäßige Einnahmen stehen den Ausgaben gegenüber. Unter dem Strich muss ein Überschussstehen. Mit anderen Worten es wird mehr eingenommen als ausgegeben. Nur von dem Geld, das ungenutzt übrig bleibt, können Schuldner ihre Raten zahlen. Bei der Feststellung des Überschusses sehen Banken auf die realen Kosten.
Außerdem setzen Pauschalen sie ein. Reale Kosten wären beispielsweise die Miete, die durchschnittliche Strompauschale und laufende Kredite. Pauschalen setzen Banken für die direkten Lebenshaltungskosten ein, wie beispielsweise Lebensmittel, Kosmetik, und Ähnliches. Jede Bank bestimmt die Höhe der Pauschalen übrigens selbst. Ansätze, die Bonität zu steigern, bieten sich durch Sparsamkeit.
Finanzielle Leistungsfähigkeit steigern – Sparen
Laufende Kosten zu drücken, bietet den einfacheren Weg, im Vergleich zur Einkommenssteigerung. Die Wirkung ist trotzdem sehr ähnlich. Denn, die Bonität verbessert sich zusehens, je weniger laufende Kosten zu berücksichtigen sind. Aber, nur echte Sparsamkeit punktet. Einfach Kosten zu verschweigen führt nicht zum Ziel. Viele langfristige Verträge, beispielsweise beim Monilfunk, kann die Bank im Schufaauszug erkennen.
Außerdem sehen die meisten Kreditgeber die Kontoauszüge ein. Die sind wie ein Tagebuch der Haushaltsführung. Jede noch so kleine Zahlung aus der Haushaltskasse registriert das Girokonto. Sei es als Barabhebung oder als bargeldlose Abbuchung. Ob tatsächlich ausreichend Potenzial zur Ratenzahlung vorhanden ist, zeigt der monatliche Saldo. Überdies weisen die Kontoauszüge auf erhöhte Kreditrisiken hin.
Woran erkennt die Bank Risiken?
Die Kontoauszüge zählen zu den “kurzfristigen” Möglichkeiten, die Bonität selbstständig zu verbessern. Das gilt ganz besonders im Bezug auf Kredit in schwierigen Fällen. Schwierig wird die Kreditvergabe nicht, weil das Girokonto im Minus steht. Sondern kompliziert wird es, sobald die Auszüge Rückbuchungen mangels Deckung oder Zahlungen an Inkassos zeigen.
Bei Rückbuchungen ist die reale Zahlungsunfähigkeit, wenn auch oft nur kurzzeitig, bereits eingetreten. Jeder Kreditgeber nimmt sofort Abstand. Zahlungen an Inkassos bedeuten, dass Zwangsmaßnahmen jeder Zeit bevorstehen könnten. Mit anderen Worten das gerichtliche Mahnverfahren kann vielleicht bereits schon laufen. Einfach nur die Empfänger zu schwärzen, lassen die meisten Banken übrigens nicht zu.
Kontoauszüge aufpolieren – so geht’s
Die Bonität verbessern lässt sich, wenn das Konto für den Prüfungszeitraum (maximal drei Monate), keine Beanstandungen zeigt. Sprich keine Rückbuchungen. Keine turbulenten Schwankungen oder wilde Kreditkartenabbuchungen.
Wenn eine Woche vor dem Zahltag schon Ebbe in der Kasse herrscht, spricht das ebenfalls nicht für die Kreditwürdigkeit. Falls Inkassos zu zahlen sind, einfach per Barüberweisung. Denn, das Inkasso selbst steht noch nicht in der Schufa.
Hilfsmittel – zusätzliche Kreditsicherung
Um, bei sehr eiligem Kreditbedarf die Bonität zu verbessern, sind die Mittel sehr begrenzt. Niemand kann seine Einkommenssicherheit oder Einkommenshöhe dauerhaft und sicher innerhalb weniger Tage steigern. Ebenso die Politur der Kontoauszüge nimmt mindestens 1 – 3 Monate in Anspruch. (Je nach Prüfungszeitraum). Damit sind die individuell denkbaren Instrumente leider erschöpft.
Aber, Hilfe aus der Familie oder dem Freundeskreis kann schnell und unkompliziert die Wende bringen. Möglich ist dies durch einen solventen Mitantragsteller. Er wertet die Bonität zur Kreditvergabe durch seine gute Bonität auf. Die Bank hat somit keine Probleme, die sichere Kreditvergabe festzustellen. Denkbar wären alternativ dazu ebenso hochwertige Sachsicherheiten.
Bei kleinem Kredit in schwierigen Fällen beispielsweise der Kfz-Brief des bezahlten Autos. Bei großem Kreditbedarf die Grundschuld auf dem Haus.
Bonität verbessern – schnell zusammengefasst
Kredit und Bonität stehen in engen Verhältnis zu einander. Ohne ausreichend guten Bonitätsnachweis steigen bestenfalls die Kreditkosten. Am schnell erreichten Ende der Skala kann kein Kredit mehr vergeben werden. Ansatzpunkte, die Bonität zu verbessern, bieten:
- Score (kurzfristig nur bei falschen Schufaeintragungen)
- Arbeitsplatzsicherheit (mittel & langfristige Verbesserung der Bonität)
- Einkommenshöhe (mittel & langfristige Verbesserung der Bonität)
- Kontoauszüge (relativ zeitnahe Bonitätssteigerung)
- Bürge, Mitantragsteller Sachsicherung (kurzfristige Maßnahmen)
Im Grunde genommen hat es jeder selbst in der Hand, die Bonität zu verbessern. Nur ganz einfach nebenbei und ohne Aufwand klappt das leider nicht.
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